6. November 2016

Die Anatomie der Katze: Das Katzenfell

Unsere Stubentiger tragen es mit einer Würde und Eleganz, welche ihresgleichen sucht: Ihr Katzenfell. Es gibt so viele schöne Varianten, Farben, Muster des Katzenfelles und genau dieser Aspekt hat mich wieder einmal neugierig werden lassen… Nun lege ich mit einem Katzensprung gleich los, um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen…

Allgemeines zum Katzenfell…

Wenn es um das Fell geht, werden Katzen in die Gruppen Kurzhaar-, Halblang-, Langhaarkatzen unterteilt. Das Fell selbst setzt sich aus dem langen und festen Primärhaar (= Leithaar); dem feineren und kürzeren, wärme isolierenden Sekundärhaar sowie der wärmenden Unterwolle zusammen. Die Kombination aus dem Deckhaar und der Unterwolle lässt das „Doppelfell“ entstehen, welches unsere Stubentiger vor Wettereinflüssen schützt. Für die Dichte und die Wärmeisolierung des Fells sorgen die bis zu sechs Haare pro Hauteinstülpung (=Follikel).

Funktion des Katzenfells…

Doch das Fell kann noch mehr, als nur praktisch und schön zu sein… Gemeinsam mit der Haut bildet es eines der wichtigsten Sinnesorgane der Katze. Über die Tasthaare welche sich an der Ober- und Unterlippe, über den Augen, Wangen, Kinn und Vorderpfoten befinden erfühlen Katzen ihre Umgebung und können eventuelle Hindernisse rasch erkennen und damit umgehen. Die Tasthaare an den Vorderpfoten sind derart sensibel, sodass die Katze selbst die geringfügigste Bodenerschütterungen wahrnimmt. Die beweglichen Schnurrhaare dienen nicht nur der Wahrnehmung, sondern mit ihrer Hilfe kann die Katze die Größe von Öffnungen einschätzen.

Graue Maine Coon Katze

Was bei uns Menschen unerwünscht ist, ist der Katze durchaus willkommen: die Ohrenhaare. Sie schützen die empfindlichen Ohren gegen Witterungseinflüsse. Ebenso willkommen sind bei Katzen welche aus kälteren Regionen stammen (z.B. Maine Coon) die sogenannten „Schneeschuhe“… diese Haare wachsen zwischen den Zehen hervor und verhindern das Einsinken des Tieres in den Schnee.

Weitere Funktionen des Katzenfells…

Das Katzenfell nutzen unsere schnurrenden Lieblinge nicht nur für die Wahrnehmung der Welt, sondern auch zur Kommunikation. Dies wird durch die mit Haaren besetzen Hauteinstülpungen ermöglicht, denn jedes dieser Follikel besitzt eigene, bewegliche Muskeln. Dadurch ist es Katzen möglich das Fell zu sträuben und somit anzuzeigen in welcher Stimmung sie sich gerade befinden… (zumeist nicht in Schmuselaune 😺)

Farben, Zeichnung und Muster des Katzenfells

So, da wir jetzt vor lauter Haaren, das Katzenfell nicht mehr sehen, wird es Zeit zur Farbgebung des Felles zu kommen: Aus den Grundfarben schwarz, weiß, rot entstehen die verschiedenen Fellfärbungen und Fellzeichnungen. Ein einfärbiges Fell (z.B. schwarz) entsteht, durch das Gen „Nonagutti“ welches, die anderen Farbgene dominiert und somit überdeckt. Aufgrund von Leuzismus (=Zellen für die Fellfarbe fehlen) entsteht ein schneeweißes Fell. Während die Grundfarben weiß und schwarz aufgrund o.a. Umstände das Fell einfärbig gestalten können, ist dies bei der Grundfarbe rot nicht möglich.

Die rote Farbe tritt entweder mit dem bekannten Tabbymuster (eine Erklärung hierzu findet ihr in meinem Blog-Beitrag Tabby-Muster); als Kombination mit der Farbe schwarz als „Schildplatt“ (rot/schwarzes Fell) oder als rot-schwarz-weiß Kombination (z.B. Glückskatzen/„Schildplatt mit Weiß“) auf. Andere Fellfarben wie grau, orange, beige, braun… entstehen aufgrund der Ausdünnung der oben genannten Grundfarben.

Braun-schwarzes Katzenfell Maine Coon

zu guter Letzt…

Egal ob das Katzenfell rot, schwarz, gemustert ist… jede Katze ist eine individuelle Schönheit! In diesem Sinne, hoffe ich, Euch ein paar interessante Informationen über das Pelzmäntelchen unserer süßen Stubentiger näher gebracht zu haben. 😻